Rumänien
In den Jahren nach der Wende führten euren Fahrradpartner die Routen immer über Ungarn und natürlich nach Budapest, um im Hungaroton Plattenladen in Ungarn hervorragend produzierte CD´s mit Renaissancemusik zu kaufen. Über Budapest muss man nun keine weiteren Worte verlieren. Beim Radeln durch Ungarn sind natürlich am Ende einer Etappe die in vielen Orten bestehenden Badeanstalten mit heißen Quellen, „Fürdö“ auch nicht zu verachten. Die Länder hinter dem gefallenen Eisernen Vorhang kennen zu lernen übte eine große Faszination aus. Ungarn liegt so zentral, dass Routen über Österreich, die Slowakei bis Kroatien durch dieses „westlichste“ Land des ehemaligen Ostblocks führen.
Das östliche Nachbarland Rumänien mit dem geheimnisvollen Transsylvanien, der Bukowina mit den berühmten Klöstern war doch noch etwas unheimlich, das Thema Kriminalität spielte dabei natürlich auch eine Rolle. Dann kamen zwei entscheidende Hinweise, unterwegs in einem Gastgarten lernte ich zwei ungarisch stämmige Bewohner aus Rumänien kennen, die mir sagten, da kannst du ruhig hinfahren, das ist in den westlichen Landesteilen wie Ungarn. Rumänien war ja lange Teil des ungarischen Königreichs. Und der zweite Hinweis kam von einer guten Bekannten, die als Wiener Stadtführerin eine Studienreise nach Rumänien unternommen hat und deren Reiseleiterin sagte, in Rumänien wäre es sicher, die Räuber und Diebe sind bereits alle in Deutschland und Österreich, die Ehrlichen sind im Land geblieben, was sich bestätigen sollte.
Die allerdings immer brutaler vorgehende Holzmafia, die auch vor Mord an Förstern nicht zurückschreckt und nach Presseberichten (Tagesspiegel 28.19.2019) mit der rumänischen Justiz verbandelt ist, dürfte wohl an Radfahrern wenig interessiert sein.
Ein Land, das so schöne Musik hervorbringt, muss wirklich schön sein. Seit Ungarn ist der Fahrradpartner Fan von Marta Sebestyen, die aus Ungarn stammt, aber ihre musikalischen Wurzeln in Rumänien findet. Blues for Transsylvania oder Prisoner´s Song sind Aufnahmen von ihr, die ihr euch unbedingt zur Einstimmung der Fahrradreise anhören müsst!
Nun aber geht´s los. Mit dem Zug über Prag wurde Kosice, die östlichste Stadt der Slowakei erreicht. Dort begann die Radtour. In Ungarn wurde die Theiss mit einer historisch anmutenden Seilfähre gequert und wenige Kilometer nach der Grenze Ungarn – Rumänien bin ich in Satu Mare angekommen. Die Weiterfahrt durch Maramures war bereits der erste Höhepunkt. In fast jedem dritten bis vierten Dorf findet man eine Holzkirche im Karpatenstil, die UNESCO Welterbe ist. Die letzte Holzbahn der Karpaten war zum Zeitpunkt meiner Radreise leider nicht in Betrieb. Nach einer Grundsanierung durch Schweizer Eisenbahnfachleute dampft die Vasertalbahn wieder durch die Waldkarpaten. Weiter ging die Tour entlang der Grenze zur Ukraine. Damals auf der ersten Tour durch Rumänien waren in Maramures mehr Pferdefuhrwerke unterwegs als Autos. Die Straßen waren in keinem sonderlich guten Zustand, aber zum Radeln durchaus passabel.
Über den Prisloppass ging die Fahrt durch entwaldete Abschnitte der Karpaten in die Bukowina. Die Moldauklöster von denen fast jedes UNESCO Welterbe ist, sind vor allem durch ihre Fresken berühmt. Der Kampf des Fürstentums Moldau gegen die Osmanen wird in teilweise drastischen Bildern dargestellt.
Auf der Landkarte hat der Fahrradpartner mal den Blick weiter schweifen lassen. Czernowitz liegt nur 60 km hinter der Grenze. Das klassische Stetl des ehemaligen polnischen und später österreichischen Galizien wäre einen Abstecher wert gewesen. Aber in der Zeit vor Buchungsplattformen und Fahrradnavi war das Risiko der Hotelsuche mit fremder Schrift doch zu groß, zumal die Zeit für die Grenzkontrolle nicht abzuschätzen war.
Die Unterkünfte auf der Tour sind eine besondere Erwähnung wert.
Ich hatte mit Hilfe der Bewohner im Dorf ein Privatzimmer gefunden. Der Wirt stellte zwei Plastikflaschen, in denen mal süßer Sprudel war, mit einer klaren Flüssigkeit gut gefüllt auf meinen Tisch, „das kannst du trinken!“ Es war selbst gebrannter Palinka, der wohl ursprünglich aus Ungarn stammende Marillenschnaps. Der war so gut, dass ich mich wegen der vielen Prozente doch sehr zurückhalten musste. Ähnlich war es mit dem Abendessen, das mir in der Küche serviert wurde. Eine Radtour macht hungrig, aber was dort auf den Tisch kam, war unfassbar. Zwei Paar Bratwürste, vier Scheiben Kassler, daumendick und ein Berg Kartoffelbrei. Alle paar Minuten kamen Wirt und Wirtin vorbei und fragten, ob´s reicht. Ich hab´s geschafft. Es war aber auch wirklich gut.
In einer anderen Pension sah es wieder anders aus. Es gab so verschiedene Kleinigkeiten, am Fleisch waren mehr Knochen und was man sonst nicht mag. Es drängte sich der Eindruck auf, das Schwein wurde nicht geschlachtet, sondern gesprengt.
Für jeden Gast stand eine schöne Karaffe mit Mineralwasser auf dem Tisch, nee, völlig falsch, wieder Schnaps. Einen halber Liter Schnaps als „Erfrischungsgetränk“, so etwas habe ich noch nirgends erlebt. Und es hat sich nur noch eine Bierdose in den Taschen gefunden. Also zurück ins Dorf radeln und die Biervorräte auffüllen.
Am Weg lebten wenig angenehme Bewohner, eine Hundebande, so fünf – sechs mittelgroße Kläffer, die nur nicht schnell genug waren, um mir ins Bein zu beißen. Ich kannte die Bande bereits von der Fahrt zur Pension. Der Chef war so ein kurzhaariger gelber Beisser, der jedesmal bedenklich nahe kam. Was haben Hunde nur gegen Radfahrer?
Nun auf der Rückfahrt vom Dorf lauerte die Bande bereits. Der Chef rannte direkt neben mir her, und ich hab den Kerl mit dem rechten Fuß vollspann erwischt und ihn im hohen Bogen über den Graben weit ins Feld gekickt. Der Rest der Bande konnte nicht schnell genug flüchten. Am nächsten Morgen lauerten sie im Feld an der Stelle, an der der Chef eine harte Landung hingelegt hatte. Sie schauten ziemlich angefressen in meine Richtung, aber wagten sich keinen Zentimeter näher. Eine Lehre für das Leben.
Dieses Hundeabenteuer ist also glimpflich abgelaufen. Wären die Hunde größer, keine Ahnung, wie es dann ausgegangen wäre. Von der Kettle Valley Tour habe ich noch das Bärenspray, bei der nächsten Radtour nach Rumänien kommt das mit und wird wieder wie in Kanada am Lenker befestigt. Pfefferspray zur Abwehr von unliebsamen menschlichen Zeitgenossen ist zwar mit geringerem Capsaicingehalt als Bärenspray ausgestattet, sollte aber gegen Hunde ausreichen.
Bei strömenden Regen wurde über den Bicaz Pass und den Roten See (Lacu Rossu) endlich die Grenze des geheimnisvollen Siebenbürgen erreicht, das Land hinter den Wäldern, Transsylvanien. Dieser Tag bot eine der weniger angenehmen Touren, die ganze Strecke bei Gewitter fahren zu müssen; am Lacu Rossu war alles ausgebucht. In Georgheni (Niklasmarkt) gab es zu meiner Rettung ein 3-Sterne Hotel mit Heizung, in dem ich im Zimmer meine nassen Sachen an der Gardinenstange zum Trocknen aufhängen konnte. Der Regen kam so heftig und überraschend, dass alles schon nass war, ehe die Regensachen aus den Taschen geholt waren, Gamaschen überziehen… zu spät.
Das nächste Ziel war Schäßburg, die Stadt, in der das vermeintliche Geburtshaus des Grafen Dracula steht, tolle Touristenwerbung, nur war Vlad Dracul, wie sein richtiger Name ist (Fürst vom Drachenorden), nie in Schäßburg, geschweigen denn, dass er dort geboren wurde. Geheimnisvolles Transsylvanien eben. Vlad Tepes, sein zweiter Name, der Pfähler. Türkische Gefangene hat er zur Abschreckung auf Pfähle gespießt.
Die Altstadt gibt einem das Gefühl, sich in einer deutschen Kleinstadt zu befinden. Nur die als Burg befestigte Kirche stellt eine bauliche Besonderheit innerhalb der von einer Stadtmauer umgebenen Stadt dar. Eine Kuriosität ist die überdachte Schülertreppe, die Ober- und Unterstadt verbindet und den Schülern im Winter die Ausrede wegen der steilen, vereisten Wege nicht in die Schule zu kommen, genommen hat.
Siebenbürgen, das Land der Kirchenburgen und der Siebenbürger Sachsen, deren Herkunft eher in Luxemburg und im deutschen Moselgebiet zu suchen ist. Sachse war Synomym für die im 13. Jh. vom ungarischen König angeworbene freie Siedler. In der Zeit zu Beginn der Osmanischen Besatzung des Balkan haben die Siebenbürger um 1420 beschlossen, die Städte und die Kirchen zu Festungen auszubauen. Das in den beiden folgenden Jahrhunderten aufgebaute System von mehr als 200 wehrtechnisch ausgeklügelten Verteidigungsanlagen der kleinen siebenbürgischen sächsischen Gemeinden gilt noch heute als Meisterleistung der Kirchenbauleute. Manche Kirchen wurden mit bis zu drei Mauerringen mit Wehrgängen und Türmen umgeben, die dann die charakteristischen Pultdächer tragen. In diese Türme führen nur mannsbreite Treppen, die innerhalb der bis zu vier Meter dicken Mauern verlaufen.
Das hat jedoch nicht gereicht Siebenbürgen vollkommen zu schützen, aber das Land blieb autonomes Fürstentum innerhalb des Osmanischen Reichs.
Diese Region hat dein Fahrradpartner zweimal erkundet. Das erste Mal als drittem Abschntt der beschriebenen Route über Maramuresch und das Moldaugebiet und zum zweiten Mal als Abstecher vom Donauradweg. (Und ein drittes Mal im Rahmen einer Fachexkursion mit dem Verband der Stadt- Regional- und Landesplaner).
Man erwartet, dass vor den Kirchenburgen, die zum Teil UNESCO Weltkulturerbe sind, die Parkplätze mit Reisebussen vollgestellt sind. Mit Nichten! Häufig musste der Küster gesucht werden, der den Schlüssel besitzt und mir die Kirche aufgeschlossen hat.
In diesem Zusammenhang ist über ein Erlebnis beim Besuch einer weniger bekannten Kirchenburg unbedingt zu berichten.
Vor der Kirchenburg stand ein einachsiger Pkw-Anhänger, in dem zwei kleine Jungs tobten. Der Anhänger wippte hin und her und ich habe nur inständig gehofft, dass keiner der Bürschchen gegen eine Kante schlägt. Plötzlich hielten die beiden inne und der eine sprach mich an, „Vergiss nicht, dass ich Aaron heiße und der Sohn vom Pfarrer bin.“ Ich entgegnete, „ dann weißt du sicher, wer den Schlüssel für die Kirche hat.“ „Keine Zeit, ich spiele hier mit meinem rumänischen Freund!“ Irgendwann bequemte sich Aaron dann doch und erschien in Begleitung des Küsters. Der nun wieder machte sich einen Spaß und trieb den Besucher bis hoch oben in das wacklige Gebälk des Kirchturmes. Nach dem dieses Abenteuer überstanden war, und ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, war eine Gruppe Roma mit Pferd und Wagen im Kirchhof angekommen. Das Fahrrad wurde eingehend untersucht, was an den verstellten Schalthebeln leicht zu erkennen war. Ein Junge, vielleicht 9 Jahre, zeigte auf den Tacho, „den will ich haben!“ Ich habe ihm entgegnet, dass ich auf einer so langen Reise, doch wissen müsse, wie weit es noch zur nächsten Stadt ist. Darauf überlegte er einen Moment und kam zu dem Entschluss, „das verstehe ich, dann darfst du das behalten!“ Wo er seine Deutschkenntnisse her hatte, war nicht zu ergründen. Zu sehr hatte mich diese Begebenheit überrascht, um nachzufragen. Geheimnisvolles Transsylvanien!
Etwas merkwürdig verlief die Begegnung mit der Küsterin der gewaltigen Kirchenburg von Würmloch. Nachdem sie den Fahrradpartner in das UNESCO Welterbe eingelassen hat, berichtete sie wie gut doch die Lebensbedingungen in Zeiten von
Ceausescu waren. Das war ernst gemeint, jedoch kam mehrmals die Anmerkung, "wer was gesagt hat..." und machte dann die Handbewegung "Kopf ab", aber es war alles besser. Ihr Sohn, erzählte sie, lebt in Deutschland und bezieht Harz IV. Er könnte doch nach Hause kommen und die eigene Landwirtschaft bearbeiten. Lehnt er ab, es sei doch viel bequemer in Deutschland Geld "so" zu bekommen als in Rumänien für weniger als die Hälfte arbeiten zu müssen.
Zukunft von Siebenbürgen
(Dieser Exkurs ist Teil des Vortrages den der Fahrradpartner auf dem Donauschiff gehalten hat)
Mitte der 1980 Jahre lebte bereits die Hälfte der Siebenbürger Sachsen, - europaweit gibt es etwa noch 250 000- in der Bundesrepublik. Der größte Teil der in Rumänien verbliebenen folgte 1990 unmittelbar nach dem Sturz des Ceausescu Regimes, so dass lediglich sehr kleine Gruppen, im Jahr 2006 etwa 15 000, heute ein reichhaltiges Kulturerbe mit großen Schwierigkeiten verwalten müssen.
Während sich für lutherische Stadtgemeinden noch eine gewisse Perspektive erkennen lässt, sind die Gemeinden auf dem Land in den meisten Fällen erloschen. Die alten Kirchen mit ihren Burgen werden oft nur noch von ein oder zwei Familien oder oft auch niemanden mehr betreut.
Während in Nord Siebenbürgen durch eine zeitlich vorweg genommener Entwicklung viele ehemals sächsischen Kirchen nun orthodoxen oder reformierten Gemeinden übergeben worden und somit als Gotteshäuser wie als Bauwerke gerettet sind, zeigt sich für den vielen umfangreicheren Bestand im Süden kaum eine Lösung dieser Art an. Mit Ausnahme weniger Fachleute identifizieren sich weder die Mehrheitsbevölkerung noch die zuständigen Behörden mit diesen ihnen fremd scheinenden jahrhundertealten Erbe, obwohl gerade diese eine der besten Brücke nach Europa sein kann, wie etwa die wiederholte Aufnahme von Kirchenburgen in die UNESCO Weltkulturerbe Liste, das Engagement zahlreiche europäische Gesellschaften und die zunehmenden Touristenströmen nach Siebenbürgen zweifelsfrei belegen.
Gemeinsam mit der Stadt Luxemburg wurde Hermannstadt 2004 von den damals 25 EU-Kulturministern für das Jahr 2007 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt.
Hermannstadt (Sibiu) hat diesen Titel wohl nicht nur wegen ihrer städtebaulichen Besonderheiten mit Ober- und Unterstadt erhalten, sondern auch durch die Gemäldesammlung im Brukenthal Museum. Samuel Brukenthal war als gebürtiger Siebenbürger Sachse der von Maria-Theresia eingesetzte Gouverneur, der sich stark für eine größere Autonomie des Fürstentums Siebenbürgen innerhalb der Habsburger Monarchie eingesetzt hat.
Versuche, die Altstadt in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eintragen zu lassen, sind bisher gescheitert. Jedoch unternahm die Stadt größte Anstrengungen, um die Altstadtsanierung voranzutreiben. Die Ergebnisse sind u. a. die völlige Neugestaltung des Großen Rings (des zentralen Platzes der Altstadt), des Kleinen Rings und der Heltauer Gasse. Die Sanierung wurde mit Hilfe der damaligen GTZ (heute GIZ) durchgeführt. Leiter war ein Architekt aus Leipzig, dessen spezielles Anliegen der Erhalt der Hermannstädter „Augen“ war. Damit wurden die kleinen Dachgauben bezeichnet, die charakteristisch für die Gestaltung der sächsischen Häuser ist.
Das Brukenthal-Gymnasium ist eines der führenden Gymnasien in Rumänien. Auch rumänische Eltern, die für ihre Kinder eine hervorragende Ausbildung wünschen, schicken sie auf dieses deutschsprachige Gymnasium.
Der heutige Ministerpräsident Klaus Johannis war als Siebenbürgener dort Schüler.
Kolloquium in der rumänischen Botschaft der Stiftung Kirchenburgen
Die evangelische Kirche in Rumänien gründete im Jahr 2015 die Stiftung Kirchenburgen, die als Fachinstitution für den Erhalt des kirchlichen Kulturerbes arbeitet. Sie steht unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis und des Deutschen Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier.
Die Aktivitäten der Stiftung gehen weit über die praktische Denkmalpflege hinaus: um einen langfristigen Erhalt der Kirchenburgen zu ermöglichen, werden Konzepte für Nutzungserweiterungen entwickelt und Modellprojekte umgesetzt.
Dazu schreibt der Bundespräsident: Die Kirchenburgen Siebenbürgens sind sichtbarer Zeichen einer Deutsch - Rumänischen kulturellen Verbundenheit, die lange zurückreicht. Die Stiftung Kirchenburgen hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Erbe zu erhalten, und verdient dafür unsere Anerkennung und Unterstützung.
Klaus Johannis äußert sich wie folgt: Siebenbürgens Kirchenburgen haben im Laufe der Jahrhunderte unserer Kulturlandschaft geadelt als Ausdruck der Schöpferkraft, Standhaftigkeit und des Zusammenhaltes ihrer Erbauergemeinschaften. Es ist unsere Pflicht, sie zu schützen und zu restaurieren und ihren einmaligen Stellenwert als nationales, europäisches und Universelle Erbe für die gegenwärtigen und zukünftigen der Generationen zu erhalten.
So wurde durch eine studentische Exkursion der Fachhochschule Hildesheim ein wertvolles Chorgestühl entdeckt und zur Restaurierung nach Deutschland gebracht. Es ist jetzt in der Kirche von Mediasch untergebracht.
Die Orgeln stellen eine Besonderheit dar, da viele noch nicht auf 440 Hz umgestimmt sind und man das Klangerlebnis historischer Spielweise mit 435 Hz erleben kann.
Von rumänischer Seite beginnt man sich mit dem deutschen Erbe auseinander zu setzen und es gemeinsames Kulturgut wertzuschätzen.
Auch die rumänische Bevölkerung, für die diese Bauwerke keine Bedeutung hatte, beginnt den den Wert zu erkennen. Wenn auswärtige Gäste nach Rumänien kommen, um die Kirchenburgen zu besichtigen, muss es wohl etwas bedeutsames sein.
Besonders die häufige Anwesenheit von Prinz Charles, der bei Deutsch Weißkirch einen Biobauernhof betreibt und nördlich von Brasov ein Gästehaus besitzt, beweist den Bewohnern die Bedeutung.
Derzeit sind 600 Denkmäler vor dem Einsturz zu bewahren.
Fahrt hin und erlebt dieses außergewöhnliche Land, lasst euch nicht von den nicht gerade einfachen Bedingungen der An- und Abreise erschüttern, die im Kapitel Mit dem Fahrrad in Bus und Bahn Abenteuer Fahrradmitnahme beschreiben sind